Pfullingen. Unter dem Motto „Stadt der Generationen - Bilanz und Perspektiven“ haben sich jetzt die Kandidatinnen und Kandidaten der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV) Pfullingen für die Gemeinderatswahl 2019 vorgestellt.
Nach der Begrüßung durch den UWV-Vorsitzenden Thomas App setzte Harald Berger mit seinem Beitrag zum Thema „Digitalisierung Verwaltung 4.0“ gleich zu Beginn ein erstes Ausrufezeichen und zeigte beispielhaft auf, welchen konkreten Herausforderungen sich hier eine Stadtverwaltung in den nächsten Jahren zu stellen hat und wie die digitale Wende zugleich bürger- und dienstleistungsorientiert für die Pfullinger Bevölkerung genutzt werden kann. Auch Sandra Bertsch und Ute Jestädt sehen dort klaren Handlungsbedarf, zudem würde sich das Thema Digitalisierung sehr stark auf die wichtigen bildungs- und schulpolitischen Bereiche auswirken. Daran knüpfte Ulrich Vöhringer an, der die Bedeutung der Volkshochschulen im Land und in der Region hervorhob, speziell bei der Erwachsenenbildung müssten aufgrund des gesellschaftlichen Wandels künftig noch deutlichere Schwerpunkte gesetzt werden, die vhs vor Ort wirke sich neben ihrem Kerngeschäft mit einem möglichst breiten Angebot für alle Generationen auch positiv auf die Wirtschaftsförderung einer Stadt aus. Die Verbesserung der Wirtschaftsförderung ist auch Stephan Wörner, Marcus Vohrer und Marc Prexler ein großes Anliegen, zudem ist ihnen die verlässliche Unterstützung des Pfullinger Ehrenamts wichtig. Dem stimmte Hans-Dieter Losch zu, der zugleich auf die notwendige Mitarbeit in den einzelnen Netzwerken hinwies und dabei wie seine Ratskollegin Ute Jestädt und seine Stadtratskollegen Günter Mollenkopf, Sven Hagmaier, Stephan Wörner und Martin Fink aus seiner bisherigen Arbeit als Gemeinderat berichtete. Die Förderung der Ehrenamtlichen in Pfullingen ist auch Heidrun Kletetschka, Christian Federschmid und Eberhard Gröner ein besonderes Anliegen, wobei in diesem Zusammenhang die Hilfs- und Rettungsorganisationen nicht vergessen werden dürften. Mehrere Kandidatinnen und Kandidaten sehen ihre Schwerpunkte im sozialen Bereich oder auch in der Zusammenarbeit zwischen der Kommune und den Kirchen: für Birgit Jehle steht dabei das soziale Engagement in den Kirchengemeinden als wichtiges und zugleich vernetzendes Element im Vordergrund, Karin Jeromin ist es unter anderem wichtig, künftig die Teilhabe von Menschen mit Behinderung verstärkt zu fördern. Karin Dittmann und Ralf Gergen wiesen bei ihren Ausführungen darauf hin, dass es nach wie vor Handlungsbedarf im Bereich der Flüchtlingsarbeit und generell bei Migrationsthemen gebe. Erfreulich sei, dass hier schon bisher viele Einrichtungen, Gruppierungen und Vereine in Pfullingen neben vielen Einzelpersonen bereits helfend tätig seien und dadurch zur Integration und zum guten Miteinander beitragen. Der nachhaltige Schutz von Natur und Umwelt sowie der Erhalt und die Pflege unserer einzigartigen heimischen Kulturlandschaft ist nicht nur Landwirt und Schäfer Walter Mollenkopf sowie dem Landschaftsgärtner und Diplom-Ingenieur (FH) Landespflege Sven Hagmaier ein besonderes Anliegen, auch die Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft Siegrun Fritz und Margarete Senner, Mitarbeiterin in einer örtlichen Tierarztpraxis, sprachen sich für ein nachhaltiges Handeln in diesem Bereich aus. Dazu gehöre etwa auch die Sensibilisierung für Natur und Umwelt, hier könnten sowohl die Schulen als auch beispielsweise die vhs wichtige Beiträge leisten. Eine familienfreundliche Stadtentwicklung mit gelebter Bürgerbeteiligung und entsprechender Verlässlichkeit trage, so Alf Hagmaier, ebenfalls entscheidend zum guten Miteinander der Generationen bei. Das kann Norbert Dittrich als „Neu-Pfullinger“ nur bestätigen: Eine Stadt wie Pfullingen lebt und wächst nur gemeinsam mit der Teilhabe seiner Bürgerschaft! Schon deshalb sei der laufende Stadtentwicklungsprozess „ISEK Plus Pfullingen 2035“ von zentraler Bedeutung für die kommenden Jahre.
UWV-Fraktionsvorsitzender Martin Fink zog anschließend anhand von Bildern eine Art Bilanz aus der Fraktionsarbeit der vergangenen Jahre: bei vielen Themen trete die UWV federführend auf. Beispielhaft nannte Fink drei spezielle Pfullinger Projekte: die UWV-Fraktion habe mit der Initiierung und der Idee zur dauerhaften Einrichtung eines „Pfullinger Bürgerbusses“ schon vor Jahren einen ersten grundlegenden Beitrag zum Thema „Mobilitätswende in Pfullingen“ geleistet, der erfolgreiche Einsatz des Bürgerbusses bis heute hätte zudem bei vielen Menschen in der Stadt zu einem enormen Mehrwert an Lebensqualität geführt. Beim Thema „Innenstadtentwicklung“ setze sich die UWV seit Jahren für ein „Barrierefreundliches Pfullingen“ ein. Auf Initiative der UWV habe im Jahr 2017 fraktionsübergreifend ein erster Stadtrundgang mit Vertretern der Interessenverbände stattgefunden, aktuelle Beispiele im Hinblick auf erste Verbesserungen in puncto „Barrierefreundlichkeit“ ließen sich in der Pfullinger Innenstadt etwa an umgerüsteten Fußgängerampelübergängen, Bordsteinabschrägungen, Zugängen zur Tiefgarage Marktplatz oder an der Neugestaltung des Passy-Platzes feststellen. Als es schließlich darum gegangen sei, die vielen Pfullinger Vereine mit einer verlässlichen finanziellen Unterstützung dauerhaft zu fördern, sei die UWV-Fraktion einmal mehr federführend aktiv gewesen, um verantwortlich in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ein möglichst passgenaues System als „Pfullinger Vereinsförderung“ zu entwickeln, aufzubauen und transparent zu gestalten, mit dem die für die Stadtgemeinschaft ehrenamtlich arbeitenden Vereine zukunftsorientiert im Alltag arbeiten und planen können. Eine Vereinsförderung, welche sich aber auch im wahrsten Sinne des Wortes offen zeigt: offen für neu entstehende Pfullinger Vereine und offen für weitere sinnvolle Ergänzungen im Sinne der Förderung des Ehrenamtes.
UWV-Vorsitzender Thomas App dankte am Ende eines informativen Abends Besuchern und Kandidaten für ihr Interesse. Mit dem engagierten und erfahrenen Team der UWV gehe man zuversichtlich in die nun anstehende Gemeinderatswahl – durch und mit dem tollen Einsatz sowie in Verbindung mit der breiten Kompetenz dieser Frauen und Männer werde sich Pfullingen als Stadt der Generationen auch in den kommenden Jahren zielgenau weiterentwickeln.
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